Den ganzen Tag am 1. November in Darmstadt gab es dichten Nebel. Durch den Park Rosenhöhe, auf gewundenen Wegen, bewegte sich eine Prozession: Männer tragen einen großen Korb mit weißen Blumen voran, hinter ihnen Nonnen, Krankenschwestern mit weißen Kopfhauben, Priester und Pilger.
Ein ungewöhnliches Bild zog die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden auf sich.
“Was ist das”, fragte uns auf Russisch eine vorbeilaufende Frau. “Das ist die Eröffnung der Elisabeth-Tage in Darmstadt”, fingen die Pilger an, alle durcheinander zu antworten. “Wir tragen Blumen auf das Grab der Eltern der heiligen Elisabeth Fjodorowna”.
Ja, denn durch Niederlegung von Blumen auf dem Grab der Eltern der Großfürstin Elisabeth begannen die “Elisabeth-Tage” in Darmstadt.
Denn im Park Rosenhöhe befindet sich die Hessische Nekropole, welche zwei Mausoleen in sich birgt: das Alte und das Neue. Zum alten Mausoleum, errichtet im Jahr 1826 für die Ewige Ruhe der Großfürsten von Hessen und Mitglieder ihrer Familie bewegte sich auch die ungewöhnliche Prozession.
Das Gedenken an Elisabeth Fjodorowna, an Ella, wird bewahrt auch in Deutschland. Deshalb wird ihr Geburtstag nicht nur in Russland würdig gefeiert, sondern auch in ihrer Heimat. Zu Ehren der 150-jährigen von vielen geliebten heiligen Großmärtyrerin Elisabeth wurden in dem kleinen Städtchen Darmstadt von der Elisabeth-Sergius-Aufklärungs-Gesellschaft, mit Unterstützung staatlicher und gesellschaftlicher Organisationen in Russland und Deutschland sowie des Pilgerzentrums des hl. Apostels Thomas, Maßnahmen ergriffen zur Vorbereitung eines festlichen Programms für die “Elisabeth-Tage in Darmstadt”.
Um sich an den “Elisabeth-Tagen zu beteiligen, kamen Pilger aus Jekaterinenburg und Alapajewsk, aus Kiew und der Region Moskau, aus Moskau selbst und Orsk. Sie alle vereint nicht nur die Liebe und das Interesse für die Großfürstin Elisabeth Fjodorowna, sondern auch, dass sie alle Schwesternschaften angehören, in Kirchen dienen, in Gemeinden arbeiten, die ihr geweiht sind, oder auf diese oder jene Weise mit dem Namen oder dem Gedenken dieser Heiligen verbunden sind.
Nach dem Besuch der Nekropole der Großherzöge von Hessen versammelten sich die Pilger in der Kirche der heiligen Apostelgleichen Maria Magdalena.
Die Kathedrale wurde erbaut aus Eigenmitteln des Zaren Nikolaj II., auf Erde, welche speziell aus Russland herbeigebracht wurde, denn auf Wunsch von Elisabeth Fjodorowna sollte nämlich die Kirche auf russischer Erde stehen.
In der Kirche wurde die Nachtwache zelebriert. Den Gottesdienst leitete der Erzbischof von Berlin und Deutschland, Mark.
Wahrend des Gottesdienstes erklang erstmals ein Gesang gewidmet der heiligen frommen Märtyrerin, der Großfürstin Elisabeth Fjodorowna, im Gesangsstil der berühmten Supralskaja Lawra des 16. Jahrhunderts und der vielstimmigen Partien des 17. Jahrhunderts entschlüsselt und bearbeitet durch Professor A.W. Konotop. Anatolij Viktorowitsch reiste auch nach Darmstadt und betete mit allen gemeinsam in der Kirche.
Auf dem Kliros sang der Moskauer Synodalchor unter der Leitung des verdienstvollen Künstlers Russlands, Aleksej Pusakov.
Die 150-Jahresfeier der heiligen Elisabeth Fjodorowna wird fortgesetzt am 2. November. An diesem Tag wird die Göttliche Liturgie zelebriert, danach wird eröffnet die Internationale gesellschaftswissenschaftliche Konferenz “Das Erbe der hl. Elisabeth heute”. Am Abend findet statt, ausgeführt vom Moskauer Synodalchor, die Weltpremiere des Konzerts “Der Weg zu Christus”.
Segnung der Brote.
Partikel der Gebeine der heiligen frommen Großfürstin Elisabeth Fjodorowna und der Nonne Warwara.
Ururenkel des Zaren Alexanders III. P.E. Kulikowskij.
Beichte draußen – Die Pilger bereiten sich auf die morgige Liturgie vor.
Die Kirche der Apostelgleichen Maria Magdalena im dichteren Abendnebel.
Autorin: Anna Galperina 2. November 2013
(Fotos der Autorin)
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Übers. a.d. Russ. put